3. Etappe: Großglockner

 

Mit einem Tag Verspätung: Ich starte von Heiligenblut – der Glockner wartet. Am Morgen waren noch ein paar Wolken in den Bergen gehangen. Nach dem Frühstück und einem weiteren Gespräch mit den Engländern hat das Wetter vollständig aufgeklart – wie aus dem Bilderbuch.

Ich verlängere meinen Aufenthalt um eine weitere Nacht. Eigentlich wäre Lienz das nächste Ziel, doch dort habe ich keine Unterkunft gefunden und der Hinweis war, dass in Heiligenblut noch etwas frei wäre. Der Wirt empfiehlt mir im Anschluss den Pustertaler Höhenweg zu fahren. Ich bekomme einen Flyer mit Karte.

Bei dem Sauwetter gestern ist leider mein Tomtom Navi abgesoffen. An den nassen Stellen reagiert das Display nicht. Mal sehen, hoffentlich funktioniert es überhaupt noch.

Der Glockner ist wirklich schön zu fahren. Als erstes geht’s zur Franz-Josefs Höhe. Das übliche Ziel aller Busreisen. Biker haben einen eigenen kostenlosen Parkplatz. Es hat zwar nur 14°C aber in der Sonne und windgeschützt ist es warm genug im T-Shirt einen Topfenstrudel zu essen. Das ist zwar teuer, aber Pflicht – ohne wäre ich nicht wirklich da gewesen.

Der Fußweg zur Pasterze ist mit meinem Fuß und den Motorradstiefeln leider nicht zu bewältigen. Ich kann nur von oben gucken und erfahre, dass in den letzten 10 Jahren 8 km³ an Eis abgetaut sind. Stattdessen gehe ich in den Gamsbock-Stollen – ein Museum. Am Ende des Stollens ist auch der befestigte Weg zum und auf den Glockner zu Ende.

Weiter auf der Glocknerstraße.. die Edelweißspitze steht an. Charakteristisch ist ein Stück historischer Straßenbelag: Weißes Kopfsteinpflaster. Es ist eng, es ist steil. Ein Einweiser regelt den Verkehr, damit nicht zu viele Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke sind. Nach einigem Zögern entscheide ich mich auch rauf zu fahren. Eine gute Entscheidung! Mein Handy ist gerade mal wieder am Laden am USB-Stöpsel unterm Sitz. Aber es gibt Live-Bilder.

Der Rest der Glocknerstraße ist auf jeden Fall fahrenswert, ging aber im Wesentlichen der Straße nach. Es wird auch schon Zeit, wenn ich noch die Pustertaler Höhenstraße fahren will. Der Felbertauern-Tunnel war sehr unspektakulär. Ich bin den ein paar Jahre zuvor schon mit dem Auto gefahren und hatte das spannender in Erinnerung. Das lag vielleicht an der Baustelle und Umleitung. Davon war nun nichts mehr zu sehen.

Angekommen in Lienz fängt dann mein Navi an zu spinnen, was dazu führt, dass ich eine Ehrenrunde um Lienz drehen musste. Schade um die Zeit, die hätte ich lieber auf der Höhenstraße verbracht. Nun endlich. Die Sonne ist schon am untergehen. Es ist nicht angenehm, wenn sie einem komplett waagerecht ins Gesicht scheint. An einem der Aussichtspunkte mache ich Halt. Der Wirt hat recht – es ist wirklich schön hier. Mein Handy ist wieder mal leer, daher gibts auch jetzt keine Bilder. Ich breche ich ab und fahre zurück Richtung Heiligenblut. Da gehts auch noch mal über eine Paßstraße und Schatten werden größer.

Bei Dolsach setzt abermals mein Navi aus. Die nächste Ehrenrunde… Die Lösung ist umzukehren. Geschafft!